Innenminister Boris Rhein bei Feuerwehr in Schlitz: „Nur mit Ehrenamt ist Brandschutz bezahlbar“
SCHLITZ. Hohen Besuch hatte die Feuerwehr der Burgenstadt Schlitz im Vogelsbergkreis: Hessens oberster Brandschützer, Innenminister Boris Rhein, besuchte auf Anregung des CDU-Landtagsabgeordneten Kurt Wiegel den Stützpunkt in der Salzschlirfer Straße. Rhein hob dabei die Bedeutung des Ehrenamtes gerade bei der Feuerwehr hervor, das in anderen Ländern, die aktuell von Feuersbrünsten und Katastrophen heimgesucht würden, unbekannt sei. „Nur mit dem Ehrenamt wird ein effektiver Brandschutz leist- und auch bezahlbar sein“, unterstrich der frühere Frankfurter Brandschutzdezernent: Selbst in Großstädten brauche man Freiwillige Feuerwehren.
Rhein wurde zuvor von Stadtbrandinspektor Frank Göbel sowie Bürgermeister Hans-Jürgen Schäfer, Mitgliedern der Feuerwehr und der städtischen Gremien begrüßt. Das Stadtoberhaupt konnte von über 500 Aktiven in allen Schlitzerländern Feuerwehren berichten. Auch die Jugendarbeit mit gut 100 Jugendfeuerwehrmitgliedern sei hervorragend, ergänzte der Stadtbrandinspektor gegenüber dem 39jährigen Landespolitiker aus Frankfurt. Rhein wiederum dankte der Schlitzer Feuerwehr stellvertretend für die vielen hessischen Wehren, die ehrenamtlich den Brandschutz sicherstellten. Kurt Wiegel, der von seinem Landtagskollegen Mario Döweling begleitet wurde, wollte mit dem Ministerbesuch anhand der Schlitzer Feuerwehr eine typische Landfeuerwehr vorzeigen, die mit einer engagierten Mannschaft und aktueller Technik wie der Drehleiter und Logistik-Fahrzeugen, in Schlitz und seinen fünfzehn Ortsteilen viel leiste. Rhein, der von einer „auswärtigen Kabinettsitzung“ in Bad Hersfeld kam, diskutierte mit den Feuerwehrleuten auch über die Nachwuchsgewinnung wegen des demografisches Wandels, die aktuellen Führerscheinregelungen und über die Ehrenamtskarte des Landes. Jeder Jugendliche, der 18 Jahre alt werde, erhalte von der Stadt einen Geburtstagsgruß und den Hinweis, der Freiwilligen Feuerwehr beitreten zu können, berichtete Bürgermeister Hans-Jürgen Schäfer als Maßnahme zur Nachwuchswerbung. Nicht unbekannt war dem Innenminister, dass einer seiner Vorgänger als Ressortchef, der FDP-Politiker Hanns-Heinz-Bielefeld bis 1970 Bürgermeister der Burgenstadt war.
Hessens Innenminister Boris Rhein (3.v.r) trifft sich mit der Schlitzer Feuerwehr zum Gedankenaustausch über Ehrenamt und Nachwuchsgewinnung.
Stadtbrandinspektor Frank Göbel (re.) erläutert dem Innenminister die Arbeitsweise der Schlitzer Brandschützer.
Schlitzer Spirituosen gab es für den Innenminister (2.v.l.) von Bürgermeister Hans-Jürgen Schäfer.
Der Gerätewagen Logistik ist eine Neu-Anschaffung - auch mit Spendengeldern.
Die Führung der Schlitzer Feuerwehr mit Stadtbrandinspektor Frank Göbel (2.v.l.) sowie Erster Stadtrat Norbert Schäfer (2.v.r.) und Stadtverordnetenvorsteher Walter Ritz (re.) im Gespräch mit Innenminister Rhein und seiner Delegation.