Kurt Wiegel
Starke Stimme. Klarer Kurs.

„Flächenverbrauch reduzieren, fairere Kompensationsregeln beschließen“

Kurt Wiegel MdL bei Tagung der Agrarpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Landtagsfraktionen in Nordrhein-Westfalen

VOGELSBERGKREIS.Die Agrarpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Landtagsfraktionen haben sich bei ihrer Jahrestagung in Nordrhein-Westfalen kritisch über den weiterhin hohen Flächenverbrauch geäußert. Kurt Wiegel aus Lauterbach, Sprecher der hessischen CDU-Landtagsfraktion für Agrarpolitik, mahnte bei dem Treffen, an dem auch Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) teilnahm, dass, ohne Verringerung des Flächenverbrauchs in Deutschland, die Landwirtschaft auf Dauer einige ihrer wesentlichen Aufgaben wie der Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln und dem Anbau nachwachsender Rohstoffe nicht mehr gerecht werden könne.

Jahrestreffen der CDU/CSU-Agrarpolitiker mit Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU, 6. von rechts) und dem hessischen CDU-Agrarsprecher Kurt Wiegel (4.v. r.) im Münsterland.Jahrestreffen der CDU/CSU-Agrarpolitiker mit Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU, 6. von rechts) und dem hessischen CDU-Agrarsprecher Kurt Wiegel (4.v. r.) im Münsterland.
Daher müsse man dringend intelligente Lösungen finden, um den Flächenbedarf zu reduzieren, insbesondere bei den Kompensationsregeln. Die CDU/CSU-Agrarpolitiker sprachen sich für die Gleichstellung der Flächenkompensation mit dem Ersatzgeld sowie der verstärkten Nutzung von Industriebrachen aus. „Die Aufwertung und Pflege bestehender Flächen kann in manchen Fällen sinnvoller sein als die weitere Ausweisung neuer Ausgleichsflächen – hierzu kann das Ersatzgeld effizient eingesetzt werden“, wurde einhellig festgestellt.

Neben dem zunehmenden Flächenverbrauch standen im münsterländischen Hörstel-Riesenbeck (NRW) auch Themen wie die zukünftige Ausgestaltung der EU-Agrarpolitik oder die Auswirkungen der Energiewende auf die Landwirtschaft auf der Tagesordnung. Einer mit dem derzeit diskutierten Greening („Wiederbegrünung“) verbundenen deutlichen Extensivierung der Produktion erteilte der Vorsitzender der CDU/CSU-Landtagsfraktionen, Clemens Große Macke eine Absage: „Es ist unverantwortlich, beste Böden, auf denen gut ausgebildete Landwirte verantwortungsvoll wirtschaften, stillzulegen und dafür Nahrungsmittel zu importieren. Wir bekennen uns zu einer modernen und nachhaltigen Landwirtschaft.“

Der im Rahmen der Energiewende notwendige Netzausbau wirke sich in vielen Regionen stark auf die Arbeit der Landwirte aus. Viele Kollegen klagten über eine erschwerte Bewirtschaftung und eine erhebliche Wertminderung ihrer Flächen. „Das bestehende System der Entschädigung ist völlig unzureichend“, stellten die CDU/CSU-Agrarpolitiker klar. Sie plädieren alternativ für eine jährlich wiederkehrende Pacht oder Entschädigung, die sich an der Rendite orientiert, die den Netzbetreibern garantiert werde. „Ohne die Akzeptanz der betroffenen Menschen vor Ort wird sich die Energiewende nicht zügig gestalten lassen“, mahnen die Agrarpolitiker, „allein deshalb brauchen wir Regeln für eine angemessene Entschädigung“.

Die Agrarpolitischen Sprecher der Landtagsfraktionen von CDU und bayerischer CSU tagen einmal im Jahr in einem anderen Bundesland und planen dort die Arbeit der Fraktionen vor Ort und besprechen die Zusammenarbeit mit der Bundesebene.