Kurt Wiegel
Starke Stimme. Klarer Kurs.

Kurt Wiegel (CDU) vor zehn Jahre erstmals in Landtag gewählt - Am 2. Februar 2003 Direktmandat für den Vogelsbergkreis gewonnen

VOGELSBERGKREIS. Kurt Wiegel aus Lauterbach-Rimlos ist am 2. Februar 2003 erstmals in den Hessischen Landtag gewählt worden. Der Landwirtschaftsmeister, der auch dem Kreisbauernverband Vogelsberg vorsteht, gehört damit – bis auf eine Unterbrechung im Jahre 2008 – dem Wiesbadener Landesparlament zehn Jahre an. „Einige hatten mir gar nicht zu getraut, gleich beim ersten Mal für die CDU das Direktmandat im Vogelsbergkreis zu erringen“, erinnert sich Wiegel. Der heute 61jährige will am 22. Februar 2013 erneut von seiner Partei bei einem Kreisparteitag für die Direktkandidatur für die Landtagswahl im Herbst nominiert werden.

Landtagsabgeordneter Kurt Wiegel (li.) mit seiner Ehefrau Gisela und Ministerpräsident Volker Bouffier bei Wiegels 60. Geburtstag in Frischborn.Landtagsabgeordneter Kurt Wiegel (li.) mit seiner Ehefrau Gisela und Ministerpräsident Volker Bouffier bei Wiegels 60. Geburtstag in Frischborn.

Der Rimloser zieht eine positive Bilanz seines Wirkens in den vergangenen zehn Jahren für den Vogelsbergkreis und für den ländlichen Raum insgesamt. „Ich habe das ein oder andere bei der Gesetzgebung beeinflussen können, den Bürgern im Kreis als offenes Ohr für ihre Probleme gedient und überhaupt Aufmerksamkeit für unsere Region in Wiesbaden erregen können“ fasst Wiegel zusammen. Selbst als er 2008 nicht dem Landtag angehörte, war es seiner Anregung zu verdanken, dass damals in Ober-Seibertenrod auf einem landwirtschaftlichen Anwesen die Hessische Landesregierung zu einer auswärtigen Kabinettsitzung zusammenkam. Er sei im Landtag nicht als der große Redner aufgetreten, habe dort aber die Auffassung seiner Fraktion zu verschiedenen landwirtschaftlichen Themen vorgetragen, zieht Wiegel eine kleine Bilanz. "Zur Beibehaltung des jährlichen Rhythmus des Hessentages durfte ich auch im Landtag für die CDU sprechen", erinnert Wiegel schmunzelnd. Viel habe er in den Ausschüssen und den fraktionsinternen Arbeitskreisen argumentieren und den Bürgerwillen artikulieren können.

„Klar, dass Roland Koch und die Hessen-CDU 2003 die absolute Mehrheit errangen, hatte mir auch hier im Kreis beim Wahlergebnis sehr geholfen“, räumt der Politiker rückblickend ein, der sich bei seiner Nominierung im Sommer 2002 beim CDU-Kreisparteitag in Freiensteinau einem parteiinternen Gegenkandidaten stellen mußte. Vor dem Parteitag hatte er schon viele Termine in Parteigliederungen und Firmen hinter sich gebracht. Am Parteitag, wo es „um die Wurst“ ging, passierte es dann doch: „Während meiner Vorstellungsrede stockte ich auf einmal, wusste nicht mehr, was ich sagen sollte – gefühlte zehn Minuten Pause“, beschreibt Wiegel die damalige Situation. Er gewann dann mit einigen Stimmen Vorsprung die Nominierung, sein unterlegener Mitbewerber aus Schotten wurde sogleich vom Parteitag als sein Ersatzbewerber benannt. Zuvor war er von seinem Heimatstadtverband Lauterbach ins Rennen geschickt worden, nachdem Siegbert Ortmann, der langjährige CDU-Abgeordnete, seinen Verzicht auf die erneute Kandidatur für den Landtag erklärte.

Wiegel zog dann mit der Vogelsberger CDU und seinem Wahlkampfteam in den Wahlkampf für die Landtagswahl am 2. Februar 2003. Dort gewann er das Direktmandat im Wahlkreis 20, der als einziger in Hessen deckungsgleich mit einem Landkreis ist, mit 55,1 Prozent. Der Mitbewerber von der SPD, der bislang Wahlkreisabgeordneter für den Vogelsberg war, zog allerdings über die Landesliste seiner Partei wieder in das Parlament ein.

Der Einzug in den Landtag, auch über die Landesliste, blieb Wiegel jedoch bei der folgenden Landtagswahl am 27. Januar 2008 in Hessen verwehrt. Die Regierung von Roland Koch verlor zusammen mit dem Koalitionspartner FDP ihre Mehrheit. Das Abschneiden der CDU auch im Vogelsbergkreis war so schlecht, dass Wiegel zwei Prozentpunkte weniger erzielte, als sein sozialdemokratischer Mitbewerber Manfred Görig, der dann erstmals in den Landtag einzog. In Hessen fanden sich in diesem Jahr mit nur „geschäftsführender Landesregierung“ keine stabilen Mehrheiten und Frau Ypsilanti von der SPD scheiterte auch im zweiten Anlauf gegen Roland Koch. Nach dem „Ypsilanti-Jahr“ erfolgten am 18. Januar 2009 nach Landtagsauflösung Neuwahlen. Kurt Wiegel wurde erneut von der Vogelsberger CDU nominiert und errang 41,5 Prozent der Erststimmen. Der unterlegene Mitbewerber Manfred Görig war aber über die Landesliste der SPD abgesichert und wurde wieder Abgeordneter. Heute ist er Landrat im Vogelsbergkreis.

Während Wiegel auch heute noch dem Europa- und dem Umweltausschuss angehört, war er in der ersten Periode Mitglied des Petitionsausschusses. Heute gehört er auch dem Hauptausschuss an, der u.a. für interne Parlamentsangelegenheiten und Medienfragen zuständig ist sowie als „Notparlament“ fungiert. Ein völlig neues Aufgabenfeld stellt für den Landwirtschaftsmeister die Mitarbeit im „Unterausschuss für Finanzcontrolling und Verwaltungssteuerung“ dar, der die Landesverwaltung in allen finanziellen Facetten ihrer Aufgaben betreut. Zudem ist er seit 2009 auch noch agrarpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion. Seit 2008 ist Wiegel Mitglied des Landesvorstandes der Hessen-CDU und wurde bisher zweimal erneut vom Landesparteitag in das Leitungsgremium berufen. Wiegel hofft, am 22. Februar 2013 von der Vogelsberger CDU wieder in das Rennen um das Direktmandat entsandt zu werden. Vom Kreisvorstand ist er dazu jedenfalls schon vorgeschlagen worden.