ANTRIFTTAL-OHMES. Kann man innerhalb von wenigen Stunden aus Gras Kohle machen? Ja, wie das Forschungslabor der Firma HydroCarb in Ohmes im Vogelsbergkreis beweist. Über die Erfolge das vom Bund geförderten Forschungsvorhaben der hydrothermalen Carbonisierung überzeugte sich dieser Tage der Staatssekretär im hessischen Umweltministerium Mark Weinmeister (Guxhagen).
Staatssekretär Mark Weinmeister (2.v.r.), die Abgeordneten Kurt Wiegel (re.)und Mario Döweling bekommen von HydroCarb-Chef Schlitt (l.) den Forschungsreaktor erläutert.Zusammen mit dem Vogelsberger Wahlkreisabgeordneten im Hessischen Landtag Kurt Wiegel (CDU/Lauterbach) und seinem Landtagskollegen Mario Döweling (FDP/Kirtorf), führte Geschäftsführer Rainer Schlitt dem hohen Gast aus Wiesbaden den Forschungsreaktor, der aus Biomasse wie Grasschnitt oder Holzhackschnitzeln über einen mehrstündigen Verkohlungsprozess einen für die Bodenverbesserungen in der Landwirtschaft und besonders für die Energieerzeugung geeignetes Produkt herstellt.
Holzhackschnitzel, die aussehen und sich anfühlen wie Braunkohle (von links): Landtagsabgeordneter Kurt Wiegel, Staatssekretär Mark Weinmeister und Mario Döweling überzeugen sich vom Produkt der Firma HydroCarb in Ohmes.
Bei dem Verfahren der hydrothermalen Carbonisierung werde letztlich der über viele Millionen Jahre ablaufende Vorgang der Biomasseumsetzung zur Kohle technisch innerhalb kurzer Zeit bei Temperaturen um 185°C nachempfunden, erläuterten Schlitt und Professor Richarts, der die Forschung wissenschaftlich begleitet, den Gästen. Wenn die Forschungen, die von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert werden, weiter erfolgreich sind, schwebt vor, viele derartige Biomasse-Reaktoren dezentral zur Gewinnung erneuerbarer Energien einzusetzen. Wiegel und Döweling sehen die Vogelsberger Forschung als weiteren Schritt zum Ziel der CDU/FDP-Landesregierung an, zwanzig Prozent des End-Energieverbrauches aus erneuerbaren Energien zu gewinnen.