LAUTERBACH-MAAR. Besuch „aus Europa“ hatte jetzt die Raiffeisen Vogelsberg in Maar durch den Europaangeordneten Thomas Mann (CDU), der zusammen mit dem heimischen Landtagsabgeordneten Kurt Wiegel das Gelände am Ortsrand des Lauterbacher Stadtteils besuchte. Das auf einem ehemaligen Betonwerk angesiedelte Unternehmen umfasst 30.000 Quadratmeter und gehört mit 60 Arbeitnehmern und rund 50 Millionen Euro Umsatz zu den bedeutenden Arbeitgebern in Lauterbach, erläuterten die Geschäftsführer Herbert Stürz und Heinrich Hansel.

Thomas Mann, der Vizepräsident des Ausschusses für Beschäftigung und Soziale Angelegenheiten des Europaparlamentes ist, betonte, dass er neben Schulen sehr oft Firmen besuche, um über deren Erfahrungen mit „Europa“ zu sprechen. Das Europäische Parlament stelle eine große Zahl von Förderprogrammen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zur Verfügung.

Programme, die die Raiffeisen-Vogelsberg bisher nicht in Anspruch nehmen musste, da sie sehr erfolgreich am Markt tätig sei und neue Aufgaben- und Produktfelder immer wieder aufgreife. „Bei uns fühlen sich die Kunden gut aufgehoben“, erläutert Stürz das „Erfolgsrezept“ der Firma, die ihren Ursprung in der Lauterbacher Schillerstraße hatte. „Wir sind nicht nur Dünger- und Getreidehändler, sondern auch im Bereich der Mineralöle und der Holzpellets tätig“, umschreibt Geschäftsführer Stürz die Vielfalt der Arbeitsgebiete. Natürlich gehörten Baustoffe und der „HG-Bereich“ (Haus-und Gartenmarkt) am Hauptsitz in Maar dazu.

Das Unternehmen, mit Standorten neben Maar auch in Schlitz und in Feldatal-Windhausen, sei von den angebotenen Dienstleistungen, den Produkten und dem räumlichen Kundenbereich - weit über den Vogelsberg hinaus - tatsächlich breit aufgestellt und sehe einer guten Zukunft entgegen. Dafür sprächen auch die Erweiterungsvorhaben auf dem bestehenden Gelände, um noch mehr für den Kunden am Standort Maar tun zu können. Zukunftspläne, über die sich Thomas Mann und Kurt Wiegel freuen. Schließlich würden so Arbeitsplätze erhalten und es könnten sogar neue geschaffen werden.

Eine Besonderheit sei die Speditionstätigkeit der Raiffeisen-GmbH, die nicht nur selbst verkaufte Produkte  ausliefere, sondern auch für andere Firmen logistisch unterwegs sei. „Auch im Ausland können wir als Spedition tätig werden, da wir eine EU-Lizenz haben“, unterstreichen die beiden Geschäftsführer. Schließlich habe das Vogelsberger Unternehmen nicht wenige Kunden auch im Ausland. Die europäischen Vorschriften für das Transportgewerbe würden beim Unternehmen streng eingehalten, was erst jüngst eine unvermutete Prüfung der Aufzeichnungen durch das Regierungspräsidium bestätigt habe. Thomas Mann konnte in diesem Zusammenhang auf die deutschen Forderungen für das Beibehalten der 3,5-Tonnen-Grenze für technische Aufzeichnungen (Tachograph, „Fahrtenschreiber“) bei Lkw im Güterverkehr verweisen, die ein generelles Absenken der Regeln auf 2,8-Tonnen ablehnen.